|

„Windräder höher als der Kölner Dom“ (10.08.2015)

Bürgerinitiativen protestieren gegen Standorte

Von Jennifer von Glahn

Münster. Nein, das Problem sei nicht die alternative Gewinnung von Energie, ganz im Gegenteil. Die beiden Bürgerinitiativen, die sich am Samstagmittag auf dem Prinzipalmarkt direkt vor dem historischen Rathausversammelten, sprechen sich deutlich für den Schutz von Natur und Umwelt aus. Nur eben gegen die Nutzung verschiedener ausgewiesener Flächen in Nienberge-Häger, Mecklenbeck und Albachten als Standorte für mögliche zukünftige Windkraftanlagen. Der umweltverträgliche Ausbau und eine bedachte Auswahl des Standort eines Windrades seien entscheidend, deswegen informierten die Bürgerinitiativen „BI Gegenwind 15 Nienberge-Häger“ und „Gegenwind Pro Landschaftsschutz Mecklenbeck und Albachten“ die Münsteraner über die möglichen zukünftigen Standorte und die damit verbundenen Konsequenzen für Mensch und Umwelt. Ausschlaggebend seien vor allem die in Nordrhein-Westfalen vorgeschriebenen geringen Abstände von Windkraftanlagen zu Wohnbebauungen: Lediglich die zwei- bis dreifache Entfernung, abhängig von der Höhe des Windrades, sei verpflichtend. In Sachsen und Bayern betrage der Mindestabstand zu Wohnhäusern das Zehnfache der Höhe der Windkraftanlage, hieß es. „Das heißt, dass bei uns ein 200 Meter hohes Windrad nur 400 Meter vom nächsten Wohnhaus entfernt stehen könnte.

Hinzukommen die durch ein Windrad verursachte gesundheitliche Beeinträchtigung durch Infraschall, der sich durch die Vibrationen des Rades in den Boden überträgt, die Gefährdung seltener Vögel und Fledermäuse und die Zerstörung schützenswerter Naturlandschaften sowie der Werteverlust benachbarter Grundstücke“, kritisierten die Aktivisten. „Wir befürworten Windenergie, wenn sie umweltverträglich ausgebaut wird“, so Marc Endres von der Bürgerinitiative „Gegenwind“. „Die in Münster geplanten Windkraftanlagen sind wegen der ungünstigen Windverhältnisse höher als der Kölner Dom“, informierten die Initiativen via Flyer. Trotz ihres Gegenwindes sprechen sich die Initiativen dafür aus, dass die Akzeptanz von Windkraftanlagen in der Bevölkerung weiterhin hoch bleiben soll. Entsprechend planen „Gegen-wind 15“ und „Gegenwind“ einen Diskussion- und Vortragsabend, zu dem Bürgerinitiativen, Experten, Naturschützer und Investoren von Windkraftanlagen gleichermaßen eingeladen werden sollen. Außerdem wollen die Bürgerinitiativen weitere Aktionen veranstalten mit Schwerpunkten wie Gesundheit oder Umwelt.

Original Artikel lesen …

Abhängigen Artikel lesen …

Historisch alle Artikel finden Sie unter dem Archiv-Reiter

Ähnliche Beiträge