Rat und Verwaltung haben nicht informiert (26.07.2025)
Zum Bericht „Ein Austausch der Standpunkte“ vom 17. Juli und zum Leserbrief „Wir diffamieren niemanden“ vom 24. Juli:
Dem Leserbrief von Frau Balmer-Landwehr möchte ich an einer Stelle gerne widersprechen. Nicht Vertreter in Rat und Kreistag werden entscheiden, wo und wie viel Windkraft in Nottuln kommt. Der Rat hat keine Planung vorgege- ben, sondern den kompletten Außenbereich geöffnet. Der Kreis genehmigt alle Windräder, deren gesetzliche Voraussetzungen erfüllt sind. Eine Steuerung, wo und wie viele Windräder kommen, findet leider nicht statt. Auch hat man sich für den Regionalplan, der den Windkraftausbau zukünftig steuert, nicht positioniert.
Ebenso haben die Verwaltung und der Rat die Bürger nicht über raumentwicklungsbedeutsame Projekte informiert und insbesondere den Bürgern keine Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung gegeben. Hiernach wären sie nach § 23 Kommunalordnung verpflichtet gewesen. Wenn Darup demnächst komplett von Windrädern umgeben ist, dann ist dies schon mehr als raumbedeutend.
Wie notwendig diese Erörterung gewesen wäre, zeigt die aktuelle Diskussion und die Stimmung in der Veranstaltung des Schlaun Cirkels.
Aber vieles ist bereits abschließend entschieden und nicht mehr änderbar und ist in dem Umfang teilweise von Verwaltung und Rat auch so nicht erwartet worden. Wo jedoch noch Möglichkeit besteht, Bürger zur Akzeptanzsteigerung einzubinden, ist die Anwendung und Ausgestaltung der Bürgerbeteili- gung im Rahmen des Bürgerenergiegesetzes sinnvoll.
Finanzierung von Maßnahmen vor Ort, zum Beispiel in den Ausbau von Rad- wegen in der Nähe der Windkraftanlagen, könnte die Akzeptanz steigern und würde weiterhin helfen, die Klimaschutzziele zu erreichen. Darlehen von finanzstarken Bürgern sind das falsche Mittel für Akzeptanzsteigerung und er- reichen nur einen Teil der Bevölkerung. Hier sind Verwaltung und Rat nun gefordert, die Bürger zügig mit ins Boot zu holen, um zumindest aus der jetzigen Situation noch die höchstmögliche Akzeptanz für die Windenergie zu erreichen.
Benedikt Wessling
Gladbeck
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