Wir wünschen uns eine Diskussion, die auf Fakten beruht (26.07.2025)

Zum Leserbrief „Wir diffamieren niemanden“ vom 24. Juli:

Mit Nachdruck möchte ich mich zur Stellungnahme der FI Nottuln „Wir diffamieren niemanden“ äußern, denn schon wieder ist das Visier nicht vollstän- dig geöffnet worden. Vorsatz zugunsten von Polemik und Diffamierung oder „nur“ grobe Fahrlässigkeit bedingt durch institutionsimmanentes Desinteresse an einer wahrheitsgetreuen Darstellung des erklärten Gegners?

Es ist bedauerlich, dass die FI versucht, ihr eigenes Verhalten unter anderem mit dem Argument zu rechtfertigen, dass betroffene Anwohner, die dem von der Gemeinde in der derzeitigen Form geplanten Windkraftausbau kritisch gegenüberstehen, bislang in Sachen Energiewende nicht aktiv gewesen seien. Diese Behauptung ist falsch.

Seit 2013 haben die Anwohner die Diskussion sehr wohl begleitet, die Forderung nach lediglich fünf neuen WEA aus der Strategie zur Klimaneutralität sowie das Ergebnis der übergeordneten räumlichen Planung der Bezirksregie- rung ebenfalls zur Kenntnis genommen, aber auch die reflexartigen Reaktionen bei jeglicher kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema Windkraft.

Darüber hinaus nutzen 66,67 % der direkt betroffenen Anlieger des Fasanenfeldes II eigenerzeugten Solarstrom. Viele von uns rüsten derzeit auf Wärmepumpen um und fahren bereits Elektroautos. Wir tragen mit eigenen Mitteln und viel Engagement zur Energiewende bei – und zwar ohne uns – unter anderem aus wirtschaftlichem Eigeninteresse – finanziell an WEAs beteiligen zu müssen.

Die pauschale Unterstellung, wir seien „Windkraftgegner“, ist ebenfalls falsch. Wir kritisieren die Art und Weise, wie Beteiligung und Diskussion über Windkraftprojekte in Nottuln geführt werden – ohne Rücksicht auf berechtigte Anliegen und Hinweise aus der Bevölkerung. Wer sachliche Kritik sofort als Ablehnung der Energiewende brandmarkt, führt eine Debatte auf einem Niveau, das dem Thema nicht gerecht wird.

Wir wünschen uns eine Diskussion, die auf Fakten beruht – nicht auf wiederholter Polemik oder pauschaler Diffamierung engagierter Bürgerinnen und Bürger.


Katja Schubert,

Falkenstraße

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