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Nottuln ein abschreckendes Beispiel (17.10.2025)

Zur laufenden Debatte über den Ausbau der Windenergie im Gebiet der Gemeinde Nottuln:

Es ist lächerlich, wenn Herr Wienke im Leserbrief vom 10. Oktober die 1100 Petitionsunterschriften für Naturerhalt und gegen Riesenwindräder ins Verhältnis zu den Wahlberechtigten in Nottuln setzt. Gegenrechnung: Die Friedensinitiative (FI) hat 12 Mitglieder plus Befürworter minus Nicht-Nottulner, das entspricht einem Wähleranteil von circa 0,3 Prozent. Nach der Wienke-Formel wären also 99,7 Prozent der Wähler gegen die Windkraft. Wegen solcher Tricks wird die FI außerhalb ihrer Blase kaum noch ernst genommen.

Keiner leugnet den Klimawandel, aber die rein ideologische FI-Panikmache, dieser sei mit Windkraft in Deutschland zu beeinflussen, ist nach 30 Jahren Zubau von 30.300 Windrädern lange widerlegt.

Der Kreis ist zuständig? Von Ratsmitgliedern weiß ich, dass vor Genehmigung durch den Kreis zwingend das Einvernehmen der Gemeinde notwendig war. Den Ratsmitgliedern waren entsprechende Beratungen vor dem Einvernehmen nicht bekannt.

Frage: Hat der Bürgermeister also die für Nottuln seit Jahrzehnten gravierendste Entscheidung wirklich allein getroffen? Gab es besondere Eile? Rücksicht auf FI? Oder das Wissen, dass diese Entscheidung zwei Tage später gesetzlich gar nicht mehr zulässig gewesen wäre?

Die geplanten Riesen-Windräder der Stadtwerke MS sind noch 85 Meter höher als der Sendemast am Baumberg und die Rotoren-Durchmesser entsprechen der Höhe des Sendemastes. Einen objektiven Größenvergleich zeigt eine Luftbildaufnahme im Netz unter Wikipedia Sender Nottuln.

Weil die Stadtwerke den Münsteranern sowas nicht zumuten will/kann, weichen sie auf ein Landschaftsschutzgebiet mitten in Nottuln aus. Frage: Wenn alle elf bereits zusätzlich genehmigten Anlagen rund um Nottuln gebaut sind, warum wird dann noch das letzte intakte Stück Natur zerstört? Warum jubelt die FI darüber? An dieser Stelle wird man niemals wieder Raubvögel oder Insekten sehen können.

Die Räder zwischen Nottuln und Darup werden auch keinen zusätzlichen Klimaeffekt haben, weil für andere Gemeinden dann Nottuln nur noch als abschreckendes Beispiel dient.

Peter Kaminski

Lerchenhain

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