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Der Riese am Horizont (15.12.2015)

In Albachten könnte eine 200 Meter hohe Windkraftanlage entstehen – sie wäre bis zum Aasee zu sehen

Von Jan Schneider

Münster-Albachten

Es gibt Ärger um Zone 13a. Die nennt die Firma Windenergie Albachten zwar ideal geeignet für ein Windrad. Aber die Flügel des beim Autobahnkreuz Münster-Süd angedachten Rotors wären noch vom Aasee aus zu sehen – und passen so nicht in ein Gestaltungsleitbild der Stadt. Dies sei seitens der städtischen Planungen ein „K.O.-Kriterium für diesen baureif entwickelten Standort“, heißt es in einer Mitteilung von Windenergie Albachten.

Die Firma möchte das Windrad errichten. Zudem werde die Anlage in städtischen Darstellungen als 200 Meter-Riese in einer Fotomontage abgebildet, während andere Rotoren als nur 150 Meter hoch dargestellt würden. Bei einer städtischen Präsentation der Anlage in Albachten sei gar eine anderthalbfache „Ausschnittvergrößerung des Originals“ gezeigt worden. Außerdem, so Windenergie Albachten weiter: „Der Klimabeirat der Stadt Münster hat sich in seiner schriftlichen Anhörung positiv zum Standort 13a geäußert.“ „Wir stellen nur die Planungen dar“, betont dem gegenüber Mattias Bartmann, Fachstellenleiter für räumliche Stadtentwicklung und Flächennutzungsplanung beim Stadtplanungsamt.

Er verweist darauf, dass das Planungsamt für die „65.Änderung des Flächennutzungsplans Windenergie“, über die der Rat am Mittwoch (16. Dezember) befindet, insgesamt zwei „Visualisierungen“ eines Windradesauf Zone 13a erstellte. Ergebnis: Vom 6,1 Kilometer entfernten Standort an den Aasee-Terrassen würde man den Riesen immer am Horizont sehen – mal kleiner, mal größer. „Unter 150 Metern baut heute keiner mehr eine Anlage“, ergänzt Bartmann. Grundlage für die amtliche Empfehlung, Zone13a nicht für eine Windenergieanlage zu nutzen, sei das vor einiger Zeit von der Stadterarbeitete „Aasee Leitbild“, so Bartmann. Die Richtlinie legt fest, was am und um den Aasee herum möglich ist – und was nicht. In letzteren Bereich fiele die Windkraftanlage in der Zone 13a. Nächster Schritt im Gezerre um die Albachtener Anlagedürfte jetzt die politische Beschlussfassung über den Flächennutzungsplan Windenergie sein. Der dort beschlossene Entwurfsplan wird anschließend öffentlich ausgelegt. Während der Auslegungsfrist kann auch die Firma Windenergie Albachten ihre Bedenken äußern.

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