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Kritik aus der Bürgerschaft muss ernst genommen werden (23.07.2025)

Zum Bericht „Ein Austausch der Standpunkte“ vom 17. Juli:

Die jüngsten Aktivitäten der Friedensinitiative Nottuln – insbesondere auf Facebook und in Leserbriefen – sind besorgniserregend. Kritische Stimmen zum Windkraftausbau werden diffamiert, abweichende Meinungen pauschal als Einzelmeinungen „elitärer“ Anwohner abgetan. Ein kritisches Mitglied des Schlaun Cirkels wurde öffentlich an den Pranger gestellt. Das ist linker Totalitarismus.

Gäste der gut besuchten Veranstaltung des Schlaun Cirkels zur Klimaneutralität wissen: Kritische Stimmen kamen nicht nur aus dem Fasanenfeld, sondern aus der Mitte der Bürgerschaft. Unterstützer der FI fielen durch lautstarke Zwischenrufe auf. Zwei Referenten sprachen sich nahezu bedingungslos für Windkraftanlagen aus. Der dritte, Herr Mock, stellte unbequeme Fragen zu Kosten und Sinnhaftigkeit erneuerbarer Energien. Gerade solche kritischen Perspektiven verdienen sachliche Auseinandersetzung. Doch moralische Selbstüberhöhung, Diskussionsverweigerung und öffentliche Prangerkultur machen das unmöglich.

Die FI schürt Unfrieden – mit stillschweigender Unterstützung durch Teile der Verwaltungsspitze. Doch wer Akzeptanz für Windkraft will, muss die Bürger frühzeitig und ernsthaft beteiligen. Die stellvertretende Bürgermeisterin Dr. Diekmann beschrieb: Die Gemeinde hat den Windkraftausbau gezielt vorbereitet. Sie darf daher die Verantwortung nicht auf den Kreis Coesfeld abschieben. Die Kritik aus der Bürgerschaft muss ernst genommen werden.

Ich bin Mitglied des Schlaun Cirkels, schreibe hier in eigener Sache. Ich betreibe sieben PV-Anlagen, nutze in meiner Firma diverse E-Fahrzeuge und unterstütze die Energiewende. Aber den Bau einer Windenergieanlage 650 Meter entfernt vom Fasanenfeld II halte ich für einen Schildbürgerstreich. Eine Konzentration von bis zu 18 Anlagen im Südwesten Nottulns plus weitere in Rorup (Dülmen) ist unausgewogen!

Thorsten Runge

Emsdetten

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