Mit einer Drohne verschaffte sich die Feuerwehr Havixbeck ein genaues Bild vom Schaden an der havarierten Windenergieanlage.
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Ein Wrack so schwer wie ein Blauwal (03.11.2025)

Zum Stand der Dinge bei der havarierten Windenergieanlage in Herkentrup

Von Marc Knieper

HAVIXBECK. Am vergangenen Montag ist in Herkentrup der Kopf eines Windrads mitsamt Nabe und drei Rotorblättern abgestürzt. Seitdem liegt ein Trümmerfeld auf dem Acker. Die Ursache ist weiter unklar. Während die Unfallstelle gesperrt bleibt, arbeiten Gutachter noch immer mit Drohnen an ersten Analysen.

Was passiert aktuell an der Unfallstelle in Herkentrup?

Die Gutachter des Windrad-Herstellers Nordex sind weiterhin vor Ort – allerdings mit großer Vorsicht. „Unsere Experten können das Gelände aktuell nicht betreten, weil die Sicherheit des verbliebenen Turmrests noch nicht bestätigt ist“, erklärt Nordex-Sprecher Felix Losada auf Anfrage dieser Redaktion. Stattdessen arbeiteten die Fachleute derzeit mit Drohnen, um sich die Trümmerteile aus der Luft anzuschauen.

Warum darf das Gelände nicht betreten werden?

Der Grund sei vor allem die unklare Standsicherheit des Turmrests. Niemand wisse derzeit, ob der verbliebene Teil der Anlage stabil genug ist oder ob er nachgeben könnte. Erst wenn Gutachter Entwarnung geben, dürfen Menschen das Gelände betreten. Dann starten die eigentlichen Untersuchungen.

Wann beginnen die Analysen zur Unfallursache?

Das lässt sich laut Nordex noch nicht sagen. Wenn die Sicherheitsfreigabe vorliegt, werden die Ermittler allerdings nicht alles direkt am Feld untersuchen: „Einzelne Fragmente des Windrades werden abgetragen, eingelagert und dort analysiert, um herauszufinden, was passiert ist“, so Losada.

Wie stark ist die Umwelt betroffen?

Auch das ist bislang völlig offen. Da das Gelände gesperrt bleibt, konnten noch keine Proben genommen oder Messungen durchgeführt werden. Erst nach der Freigabe der Unfallstelle können Fachleute prüfen, ob Stoffe ausgetreten oder Böden belastet wurden.

Wie schwer ist die zerstörte Anlage eigentlich?

Das Maschinenhaus samt Nabe und der drei Rotorblätter bringt nach Angaben von Nordex rund 200 Tonnen auf die Waage. Zum Vergleich: So viel wiegt ein Blauwal. Und etwa 200 Kleinwagen oder 33 afrikanische Elefanten, die in diesem Fall also gleichzeitig vom Himmel auf den Acker fallen würden.

Wie geht es jetzt weiter?

Zuerst müsse die Sicherheit der Unfallstelle hergestellt werden. Dann können die eigentlichen Analysen beginnen. Erst danach wird klar, was die Ursache der Windrad-Havarie war und wie stark die Umwelt betroffen ist. Wie lange sich das zeitlich hinzieht, ist ungewiss.

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