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Ausgang offen – Gemeinde startet neues Verfahren zur Ausweisung von Konzentrationszonen für Windenergie (23.03.2018)

NOTTULN. Das Thema Windenergie in der Gemeinde Nottuln rückt in den kommenden Monaten wieder stärker in den Fokus. Der Ausschuss für Gemeindeentwicklung gab am Mittwochabend einstimmig bei Ent-haltung der FDP das Startsignal für den Einstieg in ein Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde. Ziel ist es, Konzentrationszonen für Wind-energieanlagen auszuweisen. Basis für das nun startende Verfahren ist das vom Fachbüro wwk im Auftrag der Gemeinde erarbeitete Standortkonzept für Windkraftanlagen. Darin sind die bereits bestehenden Standorte von Windkraftanlagen (Buxtrup, Hastehausen) enthalten, ebenso eine neu auszuweisende Konzentrationsfläche bei Schapdetten (wir berichteten).

Sowohl Gemeindeverwaltung als auch Gutachter betonten, man stehe noch ganz am Anfang des Verfahrens. Ausgang offen. Noch keine Aussagen macht das Standortkonzept, ob, wo genau und in welcher Größe weitere, neue Windkraftanlagen entstehen können. Auch die genaue Ab-grenzung der Konzentrationsflächen ist noch nicht endgültig. Dass das Thema wie schon in der Vergangenheit wieder kontrovers diskutiert werden dürfte, zeichnete sich schon am Mittwochabend im Ausschuss für Gemeindeentwicklung ab. So war zum Beispiel die Größe der Konzentrationsfläche Buxtrup Gegenstand kritischer Bürgeräußerungen.

Die Grünen beantragten, dass noch einmal ganz genau geprüft werden soll, warum die Flächen zwischen Darup und Nottuln nicht mehr für Windkraftanlagen geeignet sein sollen. Hierbei geht es um Gespräche mit der Unteren Landschaftsbehörde und dem Naturschutzzentrum, ob die ökologische Bewertung der Flächen wirklich so hoch ist, dass eine Windkraftnutzung aus-scheidet. Diesen konkreten Prüfauftrag lehnten aber alle anderen Fraktionen ab. Gleichwohl steht zu erwarten, dass der Bereich Stockum im weiteren Verfahren zur Sprache kommen wird.

So berichtete CDU-Ratsherr Paul Leufke von Aktivitäten der Stadtwerke Münster, die Kontakt zu den Grundstückseigentümern in Stockum aufnähmen, um über ihre Ideen für bis zu acht Windkraftanlagen zu informieren. Dabei ist der Bereich Stockum aktuell für Windkraftanlagen wegen des Landschaftsschutzes tabu, informierte die Gemeindeverwaltung im Ausschuss. Und dass sich daran etwas ändere, sei nicht zu erwarten. Wie geht es nun weiter? Der Beschluss des Ausschusses muss noch vom Rat bestätigt werden. Ist das der Fall, werden die sogenannten Träger öffentlicher Belange (Fachbehörden) um Stellungnahme zu den Nottulner Plänen gebeten.

Parallel dazu kommt es zur Öffentlichkeitsbeteiligung: Wegen des zu erwartenden Interesses an diesem Thema plant die Gemeindeverwaltung eine öffentliche Informationsveranstaltung. Für Bürger, gleich ob sie den Ausbau der Windenergie forcieren (Bürgerwindrad) oder ihre privaten Belange schützen möchten, ist es wichtig, die vom Gesetzgeber eingeräumten Beteili-gungsmöglichkeiten auch tatsächlich zu nutzen.

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