Ausbau der Windenergie in der Nachbarstadt Dülmen schreitet voran (15.10.2025)
Grünes Licht von der Netzagentur
Von Kristina Kerstan
NOTTULN/DÜLMEN. Neue Windenergie-Anlagen sind nicht nur im Gebiet der Gemeinde Nottuln geplant. Auch in der Nachbarstadt Dülmen schreitet der Windkraft-Ausbau voran. Für insgesamt neun Anlagen, wovon drei auf Nottulner Gemeindegebiet stehen, gab es jetzt grünes Licht von der Bundesnetzagentur.
Die jeweiligen Investoren haben im Rahmen der letzten EEG-Ausschreibung den Zuschlag erhalten. Damit können sie theoretisch mit dem Bau starten − praktisch müssen vorher jedoch noch viele Hausaufgaben erledigt werden. „Nach dem Zuschlag ist noch viel zu tun“, betont beispielsweise Christoph Daldrup von der Windenergie Daldrup GmbH & Co. KG, von der Finanzierung bis zur Bauplanung. So hätten sich etwa Lieferzeiten zuletzt verlängert.
Die Windenergie Daldrup, in deren Auftrag aktuell bereits an vier Anlagen in der gleichnamigen Bauerschaft gearbeitet wird (im November sollen die Fundamente gegossen werden, die Türme sollen im zweiten Quartal 2026 kommen), plant ein weiteres Windrad im Hangenau östlich von Buldern. Die technischen Daten: 220 Meter, sechs Megawatt Leistung. Baubeginn sei jedoch frühestens 2027, erläutert Christoph Daldrup, dass noch einiges vorab geklärt werden müsse.
Gleich sechs der neun Projekte, die kürzlich den Zuschlag erhalten haben, befinden sich im Umfeld von Rorup. Östlich des Ortsteils plant die Bürgerwindpark Gladbeck GbR vier Anlagen. Drei Windräder sollen auf Nottulner Gebiet stehen, allerdings nur knapp hinter der Dülmener Stadtgrenze. Für dieses Trio (220 Meter/5,56 Megawatt) gab es nun grünes Licht.
Oliver Keßler, einer der drei Geschäftsführer der GbR, hofft, dass bis Anfang nächsten Jahres die Finanzierung so weit geklärt sei, dass der Lieferauftrag ausgelöst werden könne. Läuft alles nach Plan, könnte Mitte 2026 der Bau starten und rund zwölf Monate später die Inbetriebnahme erfolgen.
Für die vierte Anlage in Hövel (auf Dülmener Gebiet) muss zunächst der Flächennutzungsplan geändert werden − das entsprechende Verfahren läuft aktuell bei der Dülmener Stadtverwaltung.
Nördlich von Rorup ist die Bürgerwind Roruper Berg GmbH & Co. KG aktiv. Ihr Ziel: acht Windenergie-Anlagen bauen, verteilt auf vier Gemeinden. Noch innerhalb des Dülmener Stadtgebietes, in unmittelbarer Nähe eines stillgelegten Vertikalwindrads, soll ein Windrad entstehen, für das allerdings ebenfalls zunächst der Flächennutzungsplan geändert werden muss. Nur ein Stück weiter nördlich, aber bereits jenseits der Ortsgrenze, will die GmbH drei Anlagen errichten. Dafür liegt bereits eine Genehmigung vor, nun auch der Zuschlag der Bundesnetzagentur.
Laut Geschäftsführer Heinrich Ostendorf wird es bis zum Baustart allerdings noch etwas dauern. Zunächst stünden nun Gespräche mit den Banken an. Er hofft darauf, dass die drei Windräder Ende 2027 fertig sind, bei rund einjähriger Bauzeit.
Der letzte Dülmener Investor, der sich über einen Zuschlag freuen darf, ist die Windenergie Mitwick GmbH & Co. KG. Die plant in der gleichnamigen Bauerschaft zwei Anlagen. Das weitere Vorgehen ist dabei laut Investor stark von Lieferterminen abhängig. Realistisch sei eine Inbetriebnahme 2027.
Im Gebiet der Stadt Dülmen oder direkt an der Stadtgrenze wollen Investoren bei zwölf Projekten insgesamt 34 Windenergie-Anlagen errichten. Im Bau sind bereits sechs Windräder in Daldrup (vier) und Empte (zwei).
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