Tilbeck-Geschäftsführer Thomas Kronenfeld macht sich Sorgen um sei- ne Bewohner, da sich Windkraftanlagen negativ auf das Befinden der Menschen mit Handicap auswirken könnten
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„Ich appelliere an die Vernunft“ (08.09.2018)

Stift Tilbeck macht sich Sorgen um mögliche Windkraftanlagen vor der Haustür

Von Klaus de Carné

HAVIXBECK. „Ich appelliere an die Vernunft der Kommunalpolitiker und der Havixbecker Verwaltung, dass sie sich vor Augen führen, was die geplanten Windkraftanlagen für die Menschen am Standort Stift Tilbeck bedeuten würden“, sagte Tilbeck-Geschäftsführer Thomas Kronenfeld. Er müsse für Tilbeck die Stimme erheben, weil immerhin über 200 Menschen mit einer Behinderung dort lebten. Noch viel mehr Menschen seien täglich dort vereint, um einer Arbeit nachzugehen. „Außerdem haben wir hier eine größer werdende Schul-gemeinschaft der Münsterlandschule in allen Altersstufen“, berichtete Kronenfeld.

Ein mehrfach von der Verwaltung verschobener Termin mit den beiden Bürgerinitiativen aus Herkentrup und Natrup, Vertretern der Kommunalpolitik sowie der Verwaltung sei jetzt für den 4. Oktober (Donnerstag) vorgesehen. Dort soll bei einem Rundgang und weiteren Ge-sprächen dargelegt werden, welche Risiken das Stift Tilbeck bei einem möglichen Bau von drei Windkraftanlagen vor seiner Haustür sieht. Sein Vorgänger Bernward Jacobs habe schon vor Jahren immer wieder auch schriftlich dargelegt, wie die Wahrnehmung solcher An-lagen sich auf die verschiedenen Handicaps der Bewohner auswirken könnten. „Wir sind zwar kein Krankenhausstandort mehr, aber mit Sicherheit eine Einrichtung, die mit sehr empfindsamen Leuten zu tun hat“, so Kronenfeld. Dies gebe er allen Beteiligten doch zu bedenken.

Seit einigen Jahren würden im Konrad-Parzham-Haus Senioren geflegt, die lange zuvor in Tilbeck beschäftigt waren. Für Thomas Kronenfeld besteht überhaupt kein Bedarf, den Flächennutzungsplan zu ändern, da die jetzigen Inhalte ja feststünden. Während der Diskussion vor Jahren sei das Stift Tilbeck immer von 1000 Metern Abstand bei einer Anlagenhöhe von 100 Metern ausgegangen. „Jetzt wird der Abstand auf 600 Meter verringert und die Anlagen sind 200 Meter hoch. Dies kann ich nicht verstehen“, erklärte der Tilbeck-Geschäftsführer.

Thomas Kronenfeld hat sich mit dem Thema inzwischen intensiv beschäftigt. Die jetzige Landesregierung in Düsseldorf habe in ihrem Koalitionsvertrag klar geregelt, dass zu empfindlichen Wohngebieten ein Abstand von 1500 Metern eingehalten werden müsse. „Und die örtliche Kommunalpolitik Havixbecks darf dies für ihre Bürger gestalten. So sieht es zurzeit aus. “Wenn die gewaltigen Windräder erst einmal gebaut seien, dann würden die Verantwortlichen des Stiftes Tilbeck mit den Problemen allein gelassen. Und dies möchten die Verantwortlichen jetzt unbedingt vermeiden. Der Appell der Geschäftsleitung ist eindeutig: „Bitte lasst alles so wie es ist.“

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