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Anleger fürchten um Dividende (29.10.2025)

Windrad-Havarie in Havixbeck

Von Stefan Werding und Marc Knieper

HAVIXBECK. Durch die Havarie eines Windrads in Havixbeck fürchten nicht nur die Gesellschafter, sondern auch über 100 Havixbecker finanzielle Einbußen. Viele Privatleute haben in drei Windmühlen in der Bauerschaft Herkentrup zusammen eine Million Euro investiert, die anderen Kosten in Höhe von über 16 Millionen Euro tragen die sieben Gesellschafter der „Windpark Herkentrup GmbH & Co. KG“. Von einer der Anlagen ist am Montagmorgen das Getriebegehäuse mit den Rotorblättern von der Mastspitze abgebrochen.

Bei dem beschädigten Windrad handelt es sich um eine Anlage vom Typ „Nordex N149/4x“. Hinter dem Namen verbirgt sich der Rotordurchmesser von 149 Metern und die Nennleistung, die zwischen 4,0 und 4,5 MW liegen kann. Das erklärt Felix Losada, Sprecher des Herstellers Nordex SE in Hamburg. Nach seinen Worten hat das Unternehmen seit 2017 mehr als 1500 Anlagen dieses Typs produziert, die weltweit im Einsatz seien. Die in Havixbeck laufen seit Februar 2024.

Sie gehören den sieben Gesellschaftern. Jenseits davon konnten Bürger mit sogenannten Nachrangdarlehen in die Anlagen investieren. Das Interesse war groß. Innerhalb einer Woche hätten die Havixbecker die eine Million Euro zusammengehabt, erzählt Gesellschafter Heinrich Weiligmann.

Solche Bürgerbeteiligungen können helfen, den Widerstand gegen Windkraftanlagen zu verringern. Wenn sich Anwohner an einer solchen Anlage beteiligen dürfen, müssen sie nicht befürchten, nur Windgeräusche, Schatten und schlechtere Aussichten ertragen zu müssen, sondern können auch mitverdienen. In Havixbeck bekommen sie jedes Jahr vier Prozent der Summe, die sie investiert haben.

Mit-Gesellschafter Tim Hesse konnte am Dienstag noch nicht sagen, welche Auswirkungen die Havarie auf die Investoren hat. „Wir wissen nicht, was auf uns zukommt“, sagte er gegenüber unserer Redaktion. Gute Nachricht: Es besteht eine Versicherung, abgesehen davon fällt der Unfall in die Garantiezeit von zwei Jahren. „Ich hoffe, dass es keine negativen Auswirkungen für die Havixbecker gibt“, sagt er. Die nächste Ausschüttung der Dividende ist Mitte 2026 geplant.

Von den Anlagen gebe es verschiedene Modelle. Sie würden sich unter anderem in der Nabenhöhe unterscheiden, hätten verschiedene Nennleistungen und könnten an verschiedenen Türmen hängen. In Havixbeck hing der Rotor in einer Nabenhöhe von 125 Metern an einem Stahlrohrturm. „Das Maschinenhaus ist identisch, die Konfigurationen unterschiedlich“, sagt Losada. Die Leistung liegt bei 4,5 Megawatt. Die drei Anlagen in Herkentrup könnten rechnerisch rund 10.000 Haushalte versorgen.

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